Dienstag, 15. Juni 2010

Uwe Zela.


Es gibt wieder reichlich Diskussionsbedarf bei der diesjährigen Weltmeisterschaft in Südafrika. Nicht etwa ein grobes Foul der Italiener, ein Faux Pas Maradonnas oder gar ein Kantersieg der Engländer. Nein, im Mittelpunkt steht Tag für Tag eine kleine Tröte, die dem deutschen WM-Zuschauer die lezten Nerven zu rauben scheint. Diese Diskussion schaukelt sich dermassen hoch, das jetzt schon ein Verbot der Dinger in südafrikanischen Stadien diskutiert wird. Deutscher Erfinder- und Technikgeist fährt zur Hochform auf und so gibt es jetzt schon Tutorials, die Zeigen wie man das Getröte aus dem Fernsehton filtern kann. In deutschen Public Viewing Areas ist das Verbot schon längst Alltag, doch sollte man anstelle der Tröten diese ganzen angemalten nervigen Partyfussbalfans, die einen Walter Steinmeier nicht von Theo Zwanziger unterscheiden können und Manuel Neuer für einen 9Live Moderator halten, ein Public Viewing Verbot erteilen.
Nun ich meide diese Ansammlungen von Halbdebilen U-Boot Fussballfans sowieso in einem Umkreis von mehrern Kilometern.
Ich genieße die Spiele ganz traditionell vor dem heimischen Fernseher und das Getröte ist teilweise besser zu ertragen als die schlechten Kommentare der RTL Kommentatoren. Es ist ein Phänomen, das uns lediglich 4 Wochen begleiten wird, danach verschwinden die Dinger genauso schnell wie Otto Rehagel aus dem Kreis der griechischen Nationalmannschaft.
Spätestens zur EM darf der empfindliche Europäer wieder seine eigene ach so tolle Sitzplatzfankultur feiern, in den Ligen werden wieder teilweise miese Ultra Dauergesänge Einzug halten und es wird Diskussionen über die sterbende Stimmung in den Stadien geben, da Eintrittspreise weiter steigen und unbeliebtes Publikum nach und nach herausgefiltert wird. Aber Hauptsache wie mosern über die bösen Südafrikaner, ihre Tröten und ihre Fankultur, als hätten wir keine anderen Sorgen...

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